Anforderungen an ein zeitgemäßes Wissensmanagement: Unterschied zwischen den Versionen

Plattform für Wissensmanagement im öffentlichen Sektor.
Wechseln zu:Navigation, Suche
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 9. September 2020, 10:58 Uhr


Im Zuge der Übertragung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis, wird oftmals kritisiert, dass Wissensmanagement nicht immer den wesentlichsten Ansprüchen eines praxisorientierten und weitgehend überlebensnotwendigen Instruments für eine moderne Organisation im Sinne der oben definierten Zielsetzungen genügt. Nach den Analysen einer Gruppe von WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen, die sich dem Thema der praktischen Anwendung von Wissensmanagement widmeten, sollten grundsätzlich folgende Punkte bei der Implementierung /Anwendung / Weiterentwicklung von Wissensmanagement bedacht werden (Probst, et al., 1997):

  • Anschlussfähigkeit: Die Schaffung einer gemeinsamen Sprache und die Einordnung von Wissensmanagement-Ideen in bereits bestehende Konzepte wie Total Quality Management oder Change Management muss gewährleistet werden.
  • Problemorientierung: Wissensmanagement muss zur Lösung konkreter Probleme beitragen und darf nicht auf der Meta-Ebene verharren (»Lernen ist wichtig – Lernen ist gut«). Die Nutzbarkeit der Ideen in der Praxis ist der finale Test.
  • Verständlichkeit: Statt zu ›verkomplizieren‹ und weitere Unterscheidungen zu treffen, muss eine Auswahl relevanter Begrifflichkeiten und Ideen im Felde des Wissensmanagements getroffen werden, welche innerhalb von Organisationen verstanden werden.
  • Handlungsorientierung: Analysen im Felde des Wissensmanagements müssen Führungskräfte ermächtigen, den Einsatz von Managementinstrumenten in ihrer Wirkung auf die organisationale Wissensbasis zu beurteilen und letztlich zu Entscheidungen und Handlungen führen.
  • Instrumentenbereitstellung: Zielgerichtete Interventionen erfordern erprobte Instrumente. Ziel eines Wissensmanagementkonzepts muss es somit letztlich auch sein, ein gewisses Arsenal an ausgereiften und zuverlässigen Methoden und Instrumenten zur Verfügung zu stellen. Dabei wäre es ein Trugschluss, zu glauben, dass die Qualität eines ›Werkzeugkastens des Wissensmanagements‹ alleine von der Neuigkeit der darin enthaltenen Instrumente abhinge. Vielmehr kommt es weniger auf die Instrumente, als auf ihre geschickte Verwendung an.

Der vorliegende Leitfaden nimmt die geäußerte Kritik auf. Er berücksichtigt die oben definierten fünf Grundprinzipien für ein anwenderInnenorientiertes Wissensmanagement. Im Sinne einer effektiven und effizienten Umsetzung, folgt der Leitfaden der Zielrichtung der Etablierung eines »integrierten« Wissensmanagements.