Think-Pair-Share Methode
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Lernerfolg verbessern durch die Think-Pair-Share Methode
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Hintergrund / Herkunft[Bearbeiten]
Die Methode „Think-Pair-Share“ wurde von Frank Lyman im Jahr 1981 entwickelt und ist ein interaktives Lernverfahren, das besonders im Bildungsbereich weit verbreitet ist. Der Ansatz basiert auf der Idee, individuelles Nachdenken mit kollaborativer Diskussion zu kombinieren, um das Lernen und Verstehen zu fördern. Ursprünglich als Teil der kooperativen Lernstrategien entworfen, erlaubt Think-Pair-Share den Schülern, zunächst eigenständig über eine Frage oder ein Problem nachzudenken („Think“), dann in Paaren ihre Gedanken auszutauschen („Pair“) und schließlich ihre Erkenntnisse mit der größeren Gruppe zu teilen („Share“). Diese Methode unterstützt die aktive Beteiligung aller Schüler, fördert kritisches Denken und verbessert die Kommunikationsfähigkeiten.
Der Unterricht wie wir ihn für gewöhnlich alle kennen funktioniert in den meisten Fälle so, dass ein*e Lehrende*r einen Frontalunterricht abhält, bei dem Schüler*innen oder studierende Personen versuchen, sich alles bestmöglich einzuprägen. Die Aufnahmefähigkeit der Lernenden ist bei dieser Lehrmethode jedoch oftmals beschränkt. Seit geraumer Zeit wird versucht, mit den unterschiedlichsten Methoden den Unterricht bzw. die Lehrveranstaltungen aktiver zu gestalten, um so in kürzester Zeit den Lernenden so viel Wissen als möglich anzueignen. Eine vielversprechende Methode stellt dabei die Think-Pair-Share Methode dar.
Zielsetzung & Einsatzmöglichkeiten[Bearbeiten]
Bei der Think-Pair-Share Methode soll die lehrende Person, anstatt wie bisher die Schüler*innen und Studenten*innen frontal mit Lehrstoff zu lehren, dabei etwas in den Hintergrund treten. Die Lernenden werden dabei aktiv in den Unterricht miteinbezogen, indem sie sich selbstständig über den Lehrstoff Gedanken machen und diesen im nächsten Schritt an deren Mitschüler*innen weitergeben. Dabei soll deren Verständnis vertieft werden sowie das Interesse an der Thematik gesteigert werden. Außerdem soll die Methode bezwecken, alle Schüler*innen miteinzubeziehen, um so kein Desinteresse von Einzelnen aufkommen zu lassen.
Erläuterung der drei Phasen[Bearbeiten]
Think: In dieser Phase wird in einem zeitlich festgelegten Rahmen das individuelle Denken jedes Einzelnen beansprucht. Jede*r Schüler*in / Student*in soll sich selbstständig zu dem vorgegebenen Thema des Lehrenden Gedanken machen und diese verschriftlichen. Zudem sollen dabei mögliche Lösungsansätze individuell erarbeitet werden.
Pair: In dieser Phase wird ebenfalls wieder ein zeitlicher Rahmen vorgegeben. Hier werden Paare gebildet, die sich dann über die vorher gemachten Gedanken austauschauen. Sie teilen ihre Gedanken bzw. ihre Ideen mit dem Partner und diskutieren darüber. Diese Phase wirkt sich nicht nur positiv auf die Wissensgewinnung aus, sondern auch auf die Kommunikationsfähigkeit
Share: Zum Abschluss werden die Gedankengänge im Plenum präsentiert. Offene Fragen können in dieser Phase noch geklärt werden. Diese Phase ermöglicht zudem mehrere Gedankenansätze kennen zu lernen, um so den eigenen Wissenshorizont zu erweitern. Außerdem wird durch das eigene Präsentieren das Selbstvertrauen gestärkt, um so gewappnet zu sein für größerer Präsentationen.
Mögliche Umsetzung[Bearbeiten]
Speziell in dem Team der betrieblichen Veranlagung könnte diese Methode sehr hilfreich sein, zumal diese Abteilung ständig komplexe Neuerungen zu bewältigen hat. Erst kürzlich bekamen wir eine mehrseitige Angabe vom BMF, wie die Investitionsprämie neu zu bewältigen ist. Die Mitarbeiter*innen waren teilweise sehr überfordert mit der Sachlage und anderer versuchten es nicht einmal den Text zu verstehen. In diesem Zusammenhang könnte es sinnvoll sein, sich im Team diesen Themenblock mittels der Think-Pair-Share-Methode anzueignen. Die Herangehensweise könnte wie folgt funktionieren.
1 Phase (THINK): Die Mitarbeiter*innen des Teams sollen sich in einem vorgegebenen Zeitrahmen (zB.: 30 Minuten) selbstständig mit dem Thema Investitionsprämie neu beschäftigen und für sie relevante Punkte verschriftlichen.
2 Phase (PAIR): Danach werden Paare gebildet und es wird gemeinsam über das vorher erfahrene diskutiert sowie gemeinsam an der neuen Herangehensweise gearbeitet. Dies passiert ebenfalls in einem zeitlich vorgegebenen Rahmen (zB.: 30 Minuten). Untereinander können gegebenenfalls erste Unklarheiten gelöst werden und Schwierigkeiten beiseite geräumt werden.
3 Phase (SHARE): Zum Schluss wird das gesamte Team zusammen geholt. Jedes Pärchen soll dann kurz ihre Ansätze zum Thema präsentieren und den Sachverhalt auf deren Weise den Teammitgliedern erklären. In dieser Phase sollen außerdem noch offene Fragen diskutiert werden und schlussendlich sollen alle Teammitglieder den neuen Sachverhalt bestmöglich verstanden haben (Traub Silke, S.108).
Vorbereitung[Bearbeiten]
Bei der Anwendung der „Think-Pair-Share“ Methode ist eine gründliche Vorbereitung entscheidend, um den Lernprozess effektiv zu gestalten. Lehrkräfte oder Moderatoren sollten zunächst eine klar definierte Fragestellung oder ein Problem vorbereiten, das die Teilnehmer zum kritischen Denken anregt. Es ist wichtig, dass die Frage oder das Problem gut durchdacht ist und auf das Wissensniveau und die Interessen der Gruppe abgestimmt ist. Zusätzlich sollten die organisatorischen Rahmenbedingungen, wie Gruppengröße und Raumgestaltung, berücksichtigt werden, um eine optimale Interaktion zwischen den Teilnehmern zu ermöglichen. Materialien wie Stifte, Papier oder spezielle Medien sollten ebenfalls vorbereitet und zugänglich gemacht werden.
Durchführung[Bearbeiten]
In der Durchführungsphase der „Think-Pair-Share“ Methode arbeiten die Teilnehmer in drei Schritten. Zunächst reflektieren sie individuell über die gestellte Frage („Think“). Dies fördert das selbstständige Denken und ermöglicht es jedem Einzelnen, eigene Ideen und Antworten zu entwickeln, ohne von anderen beeinflusst zu werden. Anschließend teilen sie ihre Gedanken in einem Tandem mit einem Partner („Pair“), was den Austausch von Perspektiven und die Vertiefung des Verständnisses durch Diskussion ermöglicht. Im letzten Schritt teilen die Paare ihre Überlegungen mit der größeren Gruppe („Share“), was zur Erweiterung des Diskurses und zur Integration verschiedener Ansichten führt.
Aufwand[Bearbeiten]
Literaturauswahl[Bearbeiten]
Traub, Silke: Schritt für Schritt zum kooperativen Lernen, Verlag Julius Klinhardt, 2021. https://elibrary-1utb-1de-1n7arvpg701e2.han.fh�campuswien.ac.at/doi/epdf/10.36198/9783838554747-72-115